Viele Menschen haben Angst vor Personen, die mit HIV leben. Sie denken, dass es für sie ein Risiko ist, mit einer HIV-positiven Person zu reden, zu arbeiten oder intim zu sein. Aber das ist falsch!
Die gute Nachricht: Fast alle Menschen, die mit HIV leben, sind dank effizienter Therapie nicht mehr ansteckend.
Aber woher weiß eine Person mit HIV eigentlich, ob sie ansteckend ist? Menschen, die mit HIV infiziert sind, gehen normalerweise etwa alle drei Monate zum Arzt. Wenn die HIV-Infektion erst vor kurzem festgestellt wurde, kann das auch häufiger der Fall sein. Die Kontrolltermine sind wichtig, um zu überprüfen, ob die HIV-Medikamente noch wirken und um ggf. Nebenwirkungen zu behandeln.
Bei diesen Routineuntersuchungen sprechen Arzt bzw. Ärztin und Patient zuerst über akute Beschwerden und Veränderungen seit dem letzten Termin. Je nach Beschwerden und individueller Situation werden dann weitere Untersuchungen gemacht. Zusätzlich überprüft der Arzt oder die Ärztin die Wirksamkeit der HIV-Medikamente. Es wird Blut abgenommen und die sogenannte Viruslast im Blut bestimmt. Also: Wie viele Viren befinden sich in einem Milliliter Blut? Ziel der HIV-Therapie ist es, die Viruslast im Blut so weit zu senken, dass herkömmliche Tests nichts mehr nachweisen können. Die Anzahl der Viren im Blut liegt dann also unter der Nachweisgrenze.
HIV-positive Menschen, deren Virusanzahl im Blut seit sechs Monaten unter der Nachweisgrenze liegt, sind nicht mehr ansteckend.
HIV kann dann selbst bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder Nadelstichverletzungen nicht mehr übertragen werden. 2023 nahmen in Deutschland 99 % aller HIV-positiver Menschen HIV-Medikamente. Bei 96 % dieser Menschen war die Viruslast unter der Nachweisgrenze. Sie waren also nicht mehr ansteckend.
Fazit: Bei regelmäßigen Kontrolluntersuchungen wird die Viruslast im Blut eines Menschen mit HIV untersucht. Die Personen wissen, dass sie nicht mehr ansteckend sind, wenn die Viruslast unter der Nachweisgrenze liegt.
Fast alle HIV-positiven Menschen in Deutschland nehmen HIV-Medikamente. In ihrem Blut kann kein Virus mehr nachgewiesen werden. Sie sind deshalb nicht mehr ansteckend.
Du brauchst also keine Angst vor Menschen mit HIV zu haben. Sie sind keine Gefahr und kein Risiko für dich. Behandle sie bitte einfach normal. Im Alltag ist eine HIV-Infektion irrelevant. Es besteht kein Ansteckungsrisiko. Falls du in Kontakt mit Blut, Sperma, Vaginal- oder Analflüssigkeiten einer HIV-positiven Person kommen könntest, solltest du kurz mit der Person über ihre Viruslast sprechen. Ist die unter der Nachweisgrenze besteht keine Ansteckungsgefahr.
Wusstest du das? Wie können wir Vorurteile gegenüber Menschen mit HIV deiner Meinung nach abbauen? Ich freue mich auf die Diskussion in den Kommentaren 😊